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Mitarbeiterzufriedenheit: Schlüssel zum Erfolg

Andrej Fialkowskij

Andrej Fialkowskij ist Geschäftsführer einer ukrainischen Engineeringfirma für Flugzeug- und Flughafenbau. Die schwere Wirtschaftskrise, die sein Land in den letzten Jahren durchlitten hat, wirkte sich auch auf sein Unternehmen aus. Durch eingeschränkte Wirtschaftsbeziehungen mit Russland verlor der Mittelständler wichtige Kunden. Als Fialkowskij 2015 am MP teilnahm, wollte er in erster Linie neue Partner finden, um diese Lücke zu schließen. Den größten Zugewinn durch das Programm, sagt er, habe er jedoch in punkto Personalmanagement bekommen.

Die Angestellten der Progresstech-Ukraine GmbH sind zufrieden. Und das teilen sie auch gern über soziale Netzwerke. „Es ist cool, bei Progresstech zu arbeiten“, heißt es in nationalen Jobportalen wie work.ua oder Netzwerken wie Facebook und vk.com. Fialkowskij ist stolz auf den digitalen Marketingerfolg. Denn die positive Haltung seiner Mitarbeiter kommt nicht von ungefähr. Sie ist das Ergebnis der Neuerungen, die er eingeführt hat, nachdem er gesehen hat, welchen Stellenwert und welche Wertschätzung Mitarbeiter in Deutschland erfahren. „Wir fragen unsere Mitarbeiter jetzt regelmäßig nach ihrer Meinung“, sagt der Betriebswirt.

Zwei Mal im Jahr hält er Mitarbeiterversammlungen ab. Die Vorschläge und Kritikpunkte, die dort eingeholt werden, sind oft der Auslöser für die Optimierung von Produktionsprozessen oder sozialen Programmen. Außerdem gründete Fialkowskij ein Expertenrat nach deutschem Vorbild, dem pensionierte Mitarbeiter angehören. Sie werden beispielsweise bei schwierigen Fällen oder Strategieangelegenheiten konsultiert. So bleibt ihr Know-how der Firma erhalten.

Auch der Bereich Personalentwicklung gewann an Bedeutung. Für jeden der über 500 Mitarbeiter erstellten die Personalverantwortlichen einen individuellen Entwicklungsplan. Als Corporate-Benefit-Maßnahme wurde ein leistungsorientiertes
Punktesystem eingeführt, bei dem Mitarbeiter am Ende des Jahres ihre Punkte
umwandeln können, zum Beispiel in Versicherungsleistungen oder in Fitness-
Programme. Auch soziale Projekte finden vermehrt statt – z.B. sammeln die Mitarbeiter unternehmensweit Sachspenden und verteilen diese an Kinderheime. „Die Besuche bei den Kindern gehören zu sehr bewegenden Momenten für unsere Kollegen, die diese Spendenaktionen koordinieren“, berichtet Fialkowskij. Als Ergebnis seiner Neuerungen verzeichnet er weniger Fluktuation, eine gestiegene Motivation und einen besseren Zusammenhalt seiner Mitarbeiter.

Durch seine zukunftsweisenden Managementmaßnahmen konnte Fialkowskij sein
Unternehmen stärken sowie neue Märkte erschließen. 2016 eröffnete eine Firma aus der Progresstech-Gruppe eine Niederlassung in Warschau, um von hier aus den europäischen Markt zu bedienen. „Wir brauchten ein europäisches Gesicht“, sagt der Geschäftsführer. Polen sei der perfekte Standort für ihn, da es ein EU-Land sei, gleichzeitig aber in der Mentalität und sprachlich der Ukraine nahe stünde. Von Polen aus steuerte Progresstech zum Beispiel den Umbau einer Boeing 787 zu einem VIP-Jet für ein Engineering Unternehmen aus Bayern. Für ein Reparatur- und Serviceunternehmen für Flugzeuge ist das Progresstech seit 2015 als Servicepartner tätig und unterstützt bei der Wartung der Schwer- und Großfrachtmaschinen in Leipzig. Weitere Länder im EU-Portfolio der ukrainischen Firma sind Frankreich und Großbritannien.

„Ich habe in Deutschland gelernt, dass es nicht darum geht, Türklinken zu putzen. Erst einmal muss man Vertrauen aufbauen“, sagt Fialkowskij. Große Firmen könne man mit einer beeindruckenden Präsentation überzeugen. Mittelständische Familienunternehmen in Deutschland wählten ihre Partner anders aus, berichtet er. Hier zähle der persönliche Kontakt. Regelmäßig besucht der vierzigjährige Manager daher einschlägige Branchenmessen in Deutschland und Europa und trägt damit dazu bei, das Vertrauen in seine Firma und in sein Land aufzubauen.

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