Führungskräfte aus Zentralasien: Kasachstan, Kirgisistan und Usbekistan im Frühjahr 2019 in Sachsen

Montagmorgen, der fünfzehnte April. Im sächsischen Eppendorf erwacht die Natur langsam und ungestört aus dem Winterschlaf, als am Ortsrand ein Reisebus zum Halten kommt und 18 augenscheinlich ortsfremde Gestalten ausspuckt. Auch diese erwachen nach gut einstündiger Anreise aus Dresden, die vielen als Ruhebonus nach den anstrengenden Wochenendaktivitäten willkommen war.

Achtzehn Führungskräfte von überwiegend klein- und mittelständigen Unternehmen aus Zentralasien – namentlich aus Kasachstan, Kirgisistan und Usbekistan – stehen vor den unscheinbar wirkenden Gebäuden auf dem Firmengelände der Rülke GmbH und fragen sich, was das Managerfortbildungsprogramm des BMWI, dessen ausgewählte Teilnehmer sie alle sind, ihnen wohl an diesem Ort für Erkenntnisse und Erfahrungen bringen wird.

Allerdings vergehen Unsicherheit und Restmüdigkeit beim Betreten des hochmodernen Unternehmens jäh: Die Rülke GmbH, Hersteller von einzigartigem Holzspielzeug, von Halbzeugen und Werbemitteln aus Holz mit einer weit über hundertjährigen Tradition weiß sofort zu begeistern. Der scheinbare Kontrast zwischen Produkten aus traditionellen und natürlichen Materialien und einer weitreichenden Digitalisierung der Arbeit, der Prozessautomatisierung und der modern auf Mitarbeiterzufriedenheit ausgelegten Produktion zieht die Gäste aus Zentralasien in ihren Bann. Dies sind auch die Bereiche, in die das Unternehmen verstärkt investiert. Mit Erfolg: Die Rülke GmbH exportiert ihre Produkte, insbesondere ihre Qualitätsspielwaren, aus Eppendorf in die halbe Welt, darunter auch nach China, wo sich „sichere“, das heißt: aus natürlichen („nichttoxischen“) Materialien und Farben hergestellte Spielwaren ohne jegliches chemische Risiko, einer besonderen Beliebtheit erfreuen.

Aynagul AYAGANOVA, Leiterin eines landwirtschaftlichen Unternehmens aus Akkol in Kasachstan, kommt denn auch zu dem Schluss: „Der Besuch der Rülke GmbH hat mir gewissermaßen die Augen geöffnet. Ich habe fest vor, auch in meinem Unternehmen die Priorität bei den Investitionen auf die Bereiche Digitalisierung, Automatisierung und Technik zu richten, und erst dann auf das äußere Erscheinungsbild. Tradition und Hightech sind keine Widersprüche. Auch hier sind es letztlich eben doch die inneren Werte, die zählen und Erfolg bringen.“

„Innere Werte“ gab es im Verlauf der knapp einmonatigen Fortbildung in Deutschland ohnehin viele fort- und heranzubilden, zu erweitern, auszutauschen, und das alles mit dem Ziel, erfolgreiche Geschäftsbeziehungen mit deutschen Unternehmen zu etablieren und auszubauen. Zahlreiche Kontakte wurden unter anderem beim Besuch der Hannover-Messe, während einer Kooperationsbörse an der IHK zu Leipzig und im Verlauf vieler individueller Unternehmensbesuche geknüpft. Die Teilnehmer des Managerfortbildungsprogramms aus Zentralasien konnten am Ende auch Geschäftsabsichten in beträchtlicher Höhe konstatieren, die rege Wirtschaftskontakte zwischen den Ländern der Region und Deutschland versprechen.

Fortbildung in Sachen „Fit for Partnership with Germany“: Führungskräfte aus Zentralasien: Kasachstan, Kirgisistan und Usbekistan im Frühjahr 2019 in Sachsen

Obschon die Teilnehmer dieser Gruppe aus vollkommen verschiedenen Branchen kamen, waren sie allesamt von den Spielzeugen der Rülke GmbH begeistert. „Wir können jetzt mit Sicherheit sagen, was die Faszination an den Produkten, Maschinen und Anlagen aus deutscher Herstellung ausmacht: Bei aller Perfektion steckt viel Liebe, Tradition und eine profunde Achtung des Menschen – des Mitarbeiters wie des Kunden – in der Arbeit“, resümiert Akimbek BEKTENALIYEV, Inhaber und Leiter eines kirgisischen Consultingunternehmens und Gruppensprecher, den für alle Beteiligten erfolgreichen Deutschlandaufenthalt.